29.05.10 - "roden", "Rodung" |
Geschrieben von: Karl Fr. Eckhardt
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Laut Planfeststellungsbeschluss zur Verlängerung der Start- und Landebahn des Flughafens Braunschweig-Wolfsburg sind Rodungen im Querumer Forst während der Vegetationsperiode nicht gestattet. Der Begriff der "Rodung" - so der verantwortliche Sachbearbeiter Wichard von Stülpnagel - sei hier aber "im nichtforstfachlichen Sinne lediglich als das Fällen der vorhandenen Bäume, nicht aber auch das Entfernen der Wurzelstrünke zu verstehen". Dazu Folgendes: - Einmal handelt es sich bei den Auflagen zum Schutze der Umwelt im Rahmen eines Planfeststellungsbeschlusses um eine Fachangelegenheit. Entsprechend sind dort die Begriffe zu verwenden und zu verstehen. - Zweitens ist mit dem Begriff des "Rodens" auch im alltäglichen, "nichtforstfachlichen Sinne" nie allein das "Fällen" von Bäumen gemeint (in solchen Fällen spricht man auch nur vom "Fällen"). Immer sind auch die Erdarbeiten und das Entfernen von Wurzelwerk gemeint. So kennt das "Deutsche Universalwörterbuch" aus dem Dudenverlag (nicht irgend ein forstwirtschaftliches Fachwörterbuch) vier Bedeutungen von "roden": 1. Dabei geht es einmal um das "Fällen der Bäume u. ausgraben der Stümpfe" (von Wäldern, Urwäldern oder Ödland); weiter 2. sei damit auch gemeint: "fällen u. die Wurzelstöcke ausgraben" (von Gehölzen), 3. werde der Begriff regional auch gebraucht, wenn man einen Weinberg in der Absicht, ihn neu anzulegen: "tief umgraben" würde, und 4. werde der Begriff auch gebraucht, wenn es gälte Rüben oder Möhren "aus dem Boden zu graben, herauszuholen". Gerade in unserer Region rodet man auch Kartoffeln und holt damit immer auch das Wurzelwerk, die Kartoffeln selbst mit aus dem Boden. Auch etymologisch, sprachgeschichtlich, ist die Bedeutung von "roden" selbst derart im Erdreich "verwurzelt". - Kluge führt sie auf den Verbalstamm "reudh-" bzw. "reu" zurück, im Sinne von "auf-" oder "ausreißen, graben, aufwühlen". - Grimm übersetzt mit "exstirpare" im Sinne von "entwurzeln", "ausrotten". ("Ausrottung" beschreibt eine Vernichtung bis auf das Wurzelwerk, so dass sicher gestellt ist, dass nichts nachwachsen kann.)
.... Das Leben in Braunschweig bekommt mehr und mehr gespenstische Züge: Wenn etwa Dr. Gert Hoffmann bei rot über die Ampel fährt, wird mit Sicherheit irgendein Behördenleiter zum Rapport vorgeladen um dann pflichtgemäß der Welt vermelden, dass Hoffmann dort selbstverständlich bei rot über die Kreuzung fahren dürfe, denn mit rot sei hier grün gemeint - wie er das ganz genau wissen müsse, weil schließlich er selbst auch das Aufstellen der Ampel veranlasst habe. Dazu ausführliche Dokumentation und Diskussion. |
28.05.10 Wege zu einer Kultur des Friedens: Menschenrechte im Iran |
Geschrieben von: Andre Meisner
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In unserer Vortragsreihe begrüßten wir den iranischen Menschenrechtsaktivisten Abbas Safai. Er erhielt 1985 politisches Asyl, als es ihm gelang, aus einem iranischen Gefängnis zu fliehen. Seitdem ist es ihm ein großes Anliegen sich für Unschuldige einzusetzen und sie nicht in Vergessenheit geraten zulassen. Er selbst studierte im Iran VWL und später in Deutschland BWL. Verheiratet ist er mit einer Deutschen, mit der er zusammen einen Sohn hat.
In seiner Jugend regierte der Schah. Ein diktatorisches System, gegen das viele auf die Straße gingen. Schon damals war es ein gängiges Mittel, alle DissidentInnen in Gefängnisse zu sperren oder hinrichten zu lassen. Der Machtwechsel im Iran folgte auf einen Regierungswechsel in den USA, als der Demokrat Jimmy Carter in Weiße Haus einzog und sich u.a. für die Abschaffung der Todesstrafe einsetzte. Einen wirklichen Gewinn brachte das dem iranischen Volk nicht. Die Wahl zum Machtwechsel war eine Farce. Zwar wurden Menschenrechte versprochen, aber nicht eingehalten. Denn nach dem Schah bekamen Chomeini als oberster geistlicher Führer und die Mullahs als politische Führer die Macht. Und bereits eine Woche nach der Wahl wurde das Gesetz zur Zwangsverschleierung verabschiedet. Für die USA bedeutete der religiöse Iran einen Puffer zur kommunistischen Sowjetunion, für die iranische Bevölkerung totale Unterdrückung. |
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28.05.10 Umsonstene Konzerte |
Geschrieben von: Matthias Bosenick
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Dicke Kataloge liegen überall in Kneipen, Cafés und Kultureinrichtungen aus: Vom Mittwoch, 2. bis Samstag, 12. Juni, findet in Braunschweig das Festival Theaterformen statt.
 http://www.theaterformen.de/
Das allein ist schon mal supertoll. Doch was allgemein leider untergeht, ist die Tatsache, dass fünf Bands und Musiker im Rahmen des Festivals nach Braunschweig kommen, die vor zehn Jahren Anwärter fürs FBZ gewesen wären und einer Kultur-Größe angehören, die seit dem Aus des FBZ die Löwenstadt leider meiden. Als wäre das nicht schon besonders genug, plötzlich wieder mittelgroße Kultur in der Stadt zu haben: Beim Durchstöbern des Theater-Plans stellt sich zudem heraus, dass sämtliche fünf Konzerte keinerlei Eintritt kosten. Man möchte niedersinken vor Ungläubigkeit.
• Mittwoch, 2. Juni, 21 Uhr: Tamikrest
Tamikrest ist zurzeit der angesagteste Rock-Export aus Mali. Nach Tinariwen ist Tamikrest die zweite international aufsehenerregende Tuareg-Band. |
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01.06.10 Wohin mit dem Müll? |
Geschrieben von: Christof Görlich
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Die CDU/CSU will im Hauruck-Verfahren längere Laufzeiten für Atomkraftwerke beschließen: Das bedeutet noch mehr Atommüll, obwohl keiner weiß, wohin damit. Um die Partei auf dieses Problem aufmerksam zu machen, startet .ausgestrahlt die Aktion am Dienstag, den 1. Juni um 12:30 Uhr zum CDU-Kreisverband Gieselerwall 2, 38100 Braunschweig Alternativ kann Müll natürlich auch per Post geschickt werden mit einem erläuternden Anschreiben. |
28.05.10 Roland Koch in Braunschweig ... |
Geschrieben von: Sigrid Probst
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Einige Jahre ist es her, da stand Roland Koch auf dem Altstadtmarkt und sollte zu einer Landtagswahl reden. Es ist ihm kaum gelungen, denn ihm gegenüber standen Menschen, die ließen es nicht dazu kommen. Er wurde einfach übertönt. Das war nicht die ganz feine Art, aber für diese Stimmung hatte er selbst gesorgt. Trillerpfeifen, andere Geräusche und auch Plakate machten deutlich, daß so ein Demagoge und Undemokrat hier seine Parolen nicht ausbreiten konnte. Was hatte er verbrochen? Die Hessenwahl 1999 stand für die CDU auf der Kippe und so ließ sich Roland Koch eine Kampagne schlimmer Art einfallen. Er brachte eine Unterschriftenaktion auf die Beine, bei der unmissverständlich zum Ausdruck kam, dass Ausländer per se nicht erwünscht sind in unserem Lande. Wer kennt nicht mehr die anderen Hetzkampagnen mit dem Titel: Das Boot ist voll. Diesmal gerichtet gegen die Asylbewerber? Allein mit dieser Scharfmacherei konnte ein knapper Wahlsieg erreicht werden, er kannte die schweigende Mehrheit. Auch in Braunschweig konnten wir hören und beobachten, daß MitbürgerInnen am CDU Stand fragten, wo sie denn gegen Ausländer unterschreiben könnten. Im Migrationsausschuss unserer Stadt, der sich aus Bürgermitgliedern (ausschließlich mit uns lebende Migranten) und Mitgliedern der im Rat vertretenen Parteien zusammensetzt, konnte dagegen ein Protestpapier auf den Weg gebracht werden, das von allen unterzeichnet wurde. Dieser Denkzettel war nötig. |
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