13.10.09 "Photos bitte mitnehmen" |
Geschrieben von: Uwe Meier
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Das "Museum für Photographie" wird seinem herausragenden Ruf wieder einmal gerecht. Sascha Weidner http://www.photomuseum.de/, ehemaliger HBK-Student, zeigt seine teilweise sehr persönlichen Photos. Besucher dürfen Fotos mit nach Hause nehmen, aber nur dann, wenn sie eine Begründung dafür zurücklassen. Auch die TAZ berichtet von der Photoausstellung. Es ist wohltuend, dass in Braunschweig diese Form der Kultur, trotz widriger kulturpolitischer Vorgaben, immer noch stattfindet und nicht nur peinliche marketingorientierte und millionengeförderte "Otto-Kultur". |
12.10.09 Wagner unter der Sonne Siziliens: "Das Liebesverbot" im Staatstheater Braunschweig |
Geschrieben von: Sebastian Barnstorf
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Die „Jugendsünde“ Richard Wagners: „Das Liebesverbot oder Die Novize von Palermo“, eine „große komische Oper in 2 Aufzügen“, vollendet und uraufgeführt 1836 in Magdeburg, ist voll eingänglicher, feuriger Musik, die auf den ersten Blick so gar nicht dem Vorurteil des „deutschen Wagners“ zu entsprechen scheint. Nach dem ersten Versuch in anderer Richtung, der mystisch-verklärenden Märchenoper „Die Feen“ mit Anklängen an Weber zeigt er sich hier beeinflusst von Bellini und Auber, den Vertretern der italienischen und französischen Oper. Kastagnettenklänge mit weltlichen Intrigen- und Verwechslungsspielen unter der heißen Sonne Siziliens zur Karnevalszeit: Das setzte das Staatsorchester Braunschweig unter Georg Menskes aus Anlass des 100-jährigen Jubiläums des Richard-Wagner-Verbands Braunschweig in Kooperation mit der Kammeroper Rheinsberg am 09.09.2009 konzertant in gewohnter Präzision und Spielfreude routiniert auf der Bühne des Großen Hauses um. |
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12.10.09 Bestes von Dichtkunst-Schlemm und Aussicht auf noch viel mehr |
Geschrieben von: Matthias Bosenick
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Roland Kremer, neben Toddn der wohl umtriebigste Braunschweiger Kulturschaffende (Bumsdorfer Gerüchteküche, Rob’n’Roll, Lump), moderierte am vergangenen Freitag, 9. Oktober, gemeinsam mit Slam-Host Pott im Roten Saal, Schlossplatz 1, das „Best of Poetry Slam“. Hier traten die Gewinner des letzten Poetry Slams im LOT-Theater erneut auf und präsentierten in höchstens fünf Minuten, wozu sie als Autoren so fähig sind. Die Slam-Stars Andy Strauss und Jan Egge Sedelies gestalteten dann den Teil des Abends nach der Pause. |
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08.10.09 Bootsflüchtlinge |
Geschrieben von: Sigrid Probst
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Durch den Freispruch vor einem sizilianischen Gericht für die Retter Elias Bierdel und Stefan Schmidt vom Schiff "cap anamur" nach nunmehr fast fünf Jahren, rückt die menschenfeindliche Flüchtlingspolitik erneut in den Vordergrund. Sie haben Menschenleben gerettet, weiter nichts, da kann es keine Anklage geben. Es ist ein politischer Prozess geführt worden. Wenn sie es nicht getan hätten, wäre es ein Verstoß gegen die Europäische Menschenrechtskonvention, aber gegen diese wird unentwegt verstoßen. Wie verlogen. Die EU hat als Antwort Frontex, eine Grenzschutzagentur ins Leben gerufen. Im Mai wurden von der italienischen Küstenwache gut 500 Menschen auf Flüchtlingsbooten aufs Mittelmeer zurückgedrängt und den Diktaturen ausgeliefert. In Griechenland und auf Malta sieht es ebenfalls menschenunwürdig aus. 2008 wurden ca. 6000 Menschen auf See „umgeleitet“. Von den abgesoffenen Flüchtlingen erfahren wir durch die Flüchtlingsorganisationen. In der Tagespresse ist es oft nur eine kleine Tagesmeldung wert. Zwei Journalistinnen haben sich gestern in der Braunschweiger Zeitung in zwei Artikeln sehr engagiert zu diesem Thema geäußert. |
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08.10.09 Im Schatten der Bäume |
Geschrieben von: Ingeborg Gerlach
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Es war einmal ein Mann aus Braunschweig, der Bäume pflanzte, lebenspendende Bäume in einem westafrikanischen Sahel-Staat. Zuerst war es eine Schule, die begrünt wurde, dann die ganze Stadt Ouallam. Das Modell machte in mehreren westafrikanischen Staaten Schule: Die Bäume ermöglichten nicht nur ein Leben unter der heißen Sonne, sondern verringerten Austrocknung und Abschwemmung von fruchtbarem Boden und verhinderten so, dass die Wüste weiter um sich griff. Das ist kein Märchen aus fernen Zeiten: Der Mann hieß Heinz Friedrich und ist im vergangenen Jahr – viel zu früh – gestorben. Zu seinen Lebzeiten hatte der Name Braunschweig weit über Westafrika hinaus einen guten Klang, man verband ihn mit seiner menschenfreundlichen Aktion, wie von den Teilnehmern an seinem Begräbnis zu vielfach bekundet wurde. Braunschweig steht im Begriff, diesen guten Ruf zu verspielen. Der abgeholzte Schlosspark hatte symbolische Bedeutung; jetzt geht es an die Substanz. Bis die „zum Ausgleich“ neu gepflanzten Bäume wieder schattige Kronen tragen, fließt noch viel Wasser die Oker und die Aller hinunter. Schon heute klagt man in den waldarmen Börde- Landschaften östlich von Braunschweig und Wolfsburg über allzu große Trockenheit; die Bauern sind in Verlegenheit, welche Pflanzen sie noch einsetzen können. Wird es hier bald auch so aussehen? |
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